Erdmann
21. Dez. 2023
Welche Bedeutung hat der Regenbogen
Der Rückblick
Als Zugang wähle ich eine Geschichte aus dem AT, nämlich die von der Sintflut.
Aus naheliegenden Gründen: Geschichten, die von Wasser und Schiffen erzählen, interessieren uns eben.
Beim Lesen mit kulturhistorischen Augen wird deutlich, dass die Menschheit in den vergangenen 4000 Jahren seit der Flut nix dazu gelernt hat:
Mephisto: „Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag und ist so klug, wie am ersten Tag ...“ (Goethe, Faust/Prolog).
Damals wie heute missachten wir die natürliche Ordnung der Welt, der Schöpfung über alle Grenzen des Gebotenen hinweg. So führte das Jahr 2023 es uns in immer neuen Varianten überdeutlich vor Augen. Und kein Ende.
Die Gleichartigkeit der Ursachen für die Sintflut von einst - und damit u.a. die menschengemachte Erderwärmung heute mit all ihren weitreichenden Konsequenzen lassen sich nicht mehr wegdrängen: Die Wasser steigen, ihre Vorboten kommen immer öfter immer näher - am 20./21. Oktober z.B. bis vor unsere Haustür.
J. Cash mit seinem song How high is the water, mama? (von 1959!) drück es treffend aus.
Den einzigen Unterschied zur Sintflut sehe ich darin, dass weiland Gott persönlich den Hahn aufdrehte um die Menschen ihrer Selbstsucht wegen zu strafen, während wir das heute in Eigenregie hinkriegen. Statt - angesichts erdrückender Fakten - in die Ordnung zurückzukehren, haben wir mit der Zerstörung immer noch nicht aufgehört.
Und dann sind da noch die Prepper*:
Das sind die, die sich vorbereiten, ernsthaft Pläne schmieden, wie sie - ohne sich persönlich einzuschränken -davonkommen können. Schwimmende, autarke communities of interest sind da in Planung – u. a. als Schiffe ("Arks") von gigantischen Ausmaßen, exklusiv für sie und Ihresgleichen (wenn hochvermögend).
So überleben die, die mit Reichtum, nicht aber die, die mit Bewusstsein gesegnet sind.
Sie gehen an Bord und stellen die biblische Geschichte von der Sintflut, von Noah und der Arche auf dem Kopf.
Ich beobachte, dass die meisten Segler durchaus ein Bewusstsein für die Umwelt haben. Wer hinguckt, erlebt den Wandel ja auch unmittelbar - zumal auf dem Wasser.
Als konkretes Beispiel nenne ich die Wasserpest (Elodea can.), deren zunehmende Ausbreitung auch auf unserem See seit längerem zu beobachten ist. Sie bremst unsere Boote, umschlingt die Propellerwellen und blockiert sie.
Dieser robusten Wasserpflanze (bis zu 4 m lang!) stehen wir machtlos gegenüber, weil ihre Vermehrung hauptsächlich durch den Klimawandel bedingt ist.
Der Wunsch
Nun emittiert unser Verein keine oder kaum Klimakiller. Infolgedessen kann er als solcher zur Klimaverbesserung kaum beitragen. Aber jedes Vereinsmitglied kann im privaten Bereich überlegen, wo es die Entstehung von CO2 und anderen Schadstoffen reduzieren kann - Möglichkeiten dazu gibt's (aktuell Feinstaub an Silvester).
Jedes Kilogramm zählt.
Der Regenbogen
Als die Sintflut seinerzeit nach 150 Tagen ihr Ende fand, hat Gott mit Noah persönlich einen neuen Pakt geschlossen. Er wollte seine Schöpfung nicht noch einmal so radikal zu vernichten.
Und um seinen new deal selbst nicht zu vergessen - nehme ich an - also das Wasser rechtzeitig abzustellen, hat Gott den Regenbogen an den Himmel gestellt.
Unser Versprechen für 2024 – von jedem insbesondere – könnte also sein:
Wir achten in Zukunft bewusst darauf, das Klima zu schonen, es zu schützen, um das phantastische Naturschauspiel des Regenbogens noch für unsere Enkel zu bewahren.
Mich jedenfalls bringt der Regenbogen immer noch und jedesmal wieder zum Staunen!
Ich wünsche Euch allen im Namen des Vorstands ein friedliches, gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das Neue Jahr.
Bleibt gesund und fröhlich.
Bis bald Erdmann
*engl.
Es bezeichnet Menschen, die sich präparieren (= darauf vorbereiten) der Klimaapokalypse ohne persönliche Nachteile zu entgehen.